Wassily Kandinsky und seine Werke

Im Laufe seines Lebens lieferte Künstler Wassily Kandinsky sehr viele Werke.
Den Charakter oder viel mehr die Aussageabsicht, kann man anhand seiner Erschaffung feststellen. Denn seine Werke lassen sich in bestimmte Bildtypen oder Perioden einteilen.

Kandinskys erste Werke 1896- 1907

Alles begann mit einem Besuch der Eremitage in Sankt Petersburg, als der 30 jährige Wassily Kandinsky, zu ersten mal eines der Heuschober-Bilder von Claude Monet betrachtete. Dieses moderne Bild beeindruckte ihn so sehr, dass er sich entschied seine wissenschaftliche Laufbahn aufzugeben und Künstler beziehungsweise Maler zu werden. Daraufhin begab er sich nach München um ein Malerstudium zu beginnen und somit begann seine Karriere

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Achtyra - Herbst, 1901
Öl auf Leinwandkarton 23,7 x 32,7cm

In seinen ersten Bildern beschäftigte er sich mit Akt, - und Autonomiezeichnungen, doch nebenbei fertigte er auch noch Studien der Natur an. Daher stammen auch einige bekannte Bilder. Wie hier zu sehen Achtyra -Herbst. Es ist einer seiner ersten Landschaftsbilder die Wassily Kandinsky veröffentlicht hat, er selbst nannte es einer seiner ersten "kleinen Ölstudien".
Das Faszinierende an diesem Werk, sind die Farben, die so eine besondere, herbstliche Ausstrahlung verleihen. Denn durch diese verschiedenen Ockertönen an den Baumkronen und Sträuchern, die diesem Anblick eine gewisse Ruhe und Stille vermitteln. Hingegen erscheint der dunkle Teich mit grünem Gras und dem Wasser, dass das Blau des Himmels und dieses hintere gelegene widerspiegelt, als etwas Märchenhaftes. Achtyra -Herbst ist eines der Bilder Wassily Kandinskys, indem sich der Betrachter noch am leichtesten hereinversetzen kann, denn durch seine spätere Malweise ist es immer schwerer seine Gefühle nachzuvollziehen.

"Die Farbenpracht im Bilde muss den Betrachter gewaltig anziehen und zur selben Zeit muss sie ein tief liegender Inhalt verbergen."
Wassily Kandinsky

Gegen 1900 nahm er den Jugendstil an, dass heißt er malte Bilder mit flächenhaften und illustrativer Anreihung von Gegenständen. 1904 beschäftigte er sich neben Landschafts- und Kostümstudien, auch mit Handwerklichen, das heißt Probe von verschiedener Tempera und Ölkombinationen.

In der gesamten Zeit seines Schaffens entstanden nicht nur Werke der Malerei, sondern auch Grafiken, Aquarelle und Holzschnitte. Doch seine Bilder die Jahre darauf erschienen machten ihn bekannter als zunächst erhofft.

Geniezeit 1910- 1914

Im Laufe seiner künstlerischen Schaffenszeit fertigte, Wassily Kandinsky viele Meisterwerke an. Hauptsächlich im Zeitraum von 1910-14. Da er seine Bilder mit musikalischen Gesichtspunkten verglich, gab er seinen Werken, auch die Namen: Komposition, Impression und Improvisationen.
Anhand der Titel der Bilder kann man somit auch einen unterschiedlichen Charakter erkennen.

Improvisation
Improvisationen sind sehr instinktive und impulsive Bilder. Sie sind im Zeitraum von 1909-1914 entstanden. Ein Bild dieser Kategorie ist zum Beispiel die Improvisation 31. Hier ist die Farbe vollständig vom Gegenstand gelöst. Weiterhin erkennt man den Bildtypus an dem dünnen Farbauftrag und deren leichte Pinselführung.

Improvisation 31

Impression
Im Jahre 1911 entstanden seine Bilder des Bildtyps Impessionen.Es gibt wenige Werke dieser Art. Eines dieser ist die Impression V.Sie enthält hauptsächlich schwarze Linien, die Wege, Bäume und Häuserumrisse darstellen, einzig dominant ist das rote Dreieck in der Mitte des Bildes.


Komposition
Die Werke die am Bekanntesten worden, waren en die Kompositionen (entstanden 1910-1914,vereinzelte auch später). Wassily Kandinsky selbst bezeichnete sie als seine Meisterwerke. Sie umfassen malerischen Reichtum an Formen, die vorhandene Farbe ist ziemlich ausgewogen und die Bildwirkung ist bis ins Detail auskalkuliert worden. Ein Beispiel für diesen Bildtyp, ist die Komposition IV.(Diese zählt mit zu den berühmtesten Bildern Kandinskys.)An diesem Werk Kandinskys überwiegt der Farbklang dem der Form, durch die hell-kalt Farben über die erscheinende Bewegung der Form.


Die kühle Periode 1920-1924


Wassily Kandinskys nächsten künstlerischen Bereich, bezeichnet man als "kühle Periode". Sie dauerte an von etwa 1922-1929. Dieser Name ist durch die geometrische Strenge und der Verwndung von eher kalten Farben, wie zum Beispiel: blau.

Komposition VIII , 1923
Öl auf Leinwand

Ein sehr bekannt gewordenes Werk dieser Zeit, ist die Komposition VIII. Es enstannt im Jahre 1923 und ist gleichzeitig auch das Hauptwerk der "kühlen Periode. Dieses Bild besteht vorwiegend aus einem System aus dynamischer Linien, unterschiedlich großen Kreisen und Dreiecken. Diese Dreicke und Kreise verkörpern die erscheinende Bewegung und Stabilität. Die Farben wie hier im Bild, ein warmes Gelb und ein kaltes Blau, bilden die grundlegenden Polaritäten.


Kandinsky selbst, äußerte sich 1931 folgendermaßen über sein Bild: "Das Zusammentreffen des spitzen Winkels eines Dreiecks mit einem Kreis ist von nicht geringerer Wirkung, als die Berührung zwischen dem Finger Gottes und Adam bei Michelangelo.


Die romantische Periode 1925-1933

In der Zeitspanne des Aufenthaltes im Dessauer Bauhaus von 1925- 1933, kann man in seinen werken eine gewisse Farbenvielfalt beziehungsweise eine breite Palette an Farbtönen erkennen.
Weiterhin wurde als Form vorwiegend der Kreis in Kandinskys Werken dargestellt. Der Gedanke in seinen Werken ist erfüllt mit Spiritualität Phantasmagorien und mathematischer Überlegungen Diese Jahre, von der anderen Seite Kandinskys Kreativität, nennt man "Romantische Periode".

Die letzten Werke 1933- 1944

Nach der Schließung des Bauhauses in Dessau (nach 1933), lebte Wassily Kandinsky in Neuillysur-Seine bei Paris.
Dort klangen die Themen seiner Bauhauszeit aus und er beschäftigte sich fortan mit dem Kunststil seiner Frühzeit mit eher russischen Farbtönen. Dem Öl das er zum malen benutzte mischte er Sand unter, damit einen stofflichen Charakter zu vermitteln.
Was in der Zeit neu auftritt war ein neuer Teil der Formsprache: tropfen-, und herzähnliche Gebilde und die Veränderung der grafischen Wellenlinie zu Wogen und Schwüngen.
Ein weiterer Punkt seiner neuen Werke ist die kommpositionelle und farbliche Aufteilung des Werkes und der Überdeckung der Bildgegenstände.
Die Formen besaßen oft auch hieroglyphenähnliche Gestalt (siehe unten Zeichenreihen 1931). Himmelblau ist eine der Farben die er am Häufigsten verwendete, denn diese soll die Heiterkeit im Alterswerk ausdrücken.